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12. Dezember 2009 6 12 /12 /Dezember /2009 11:32

Hätte er über die Geschichten des Govannino Guareschi Bescheid gewusst, wäre im nicht entgangen, dass die Hände eines Priesters nicht nur zum Segnen geeignet. Jedenfalls war die körperliche Züchtigung kontraproduktiv, das Glaubensbekenntnis wollte einfach nicht seinem Kopf bleiben. Er hatte schon zuvor Probleme beim Lernen der 10 Gebote und war auch untröstlich, seiner Meinung nach einmal im Jahr gegen das achte Gebot zu verstoßen. „Du sollst kein falsches Zeugnis geben gegen deinen Nächsten“. Zugegeben ist die Formulierung des Gebots etwas schwerfällig, aber dass kein Zusammenhang mit einem Schulzeugnis besteht und mit „deinen Nächsten“ nicht die Eltern gemeint sind, hätte sogar sein Minimalverstand bemerken müssen. Erst später verstand er, dass nicht dass Zeugnis falsch sondern nur die darin vorhandenen Zensuren die falschen waren. Es war im nicht möglich sich über die vielen Jahre mit seinen Eltern über deren Höhe zu einigen. Währendessen stieg sein Notendurchschnitt dramatisch, bis er an einer Hand abgezählt werden konnte, fünf. Nachdem er sein Zeugnis vorgelegt hatte wurde im bewusst, dass nicht nur Priester mit großen Händen ausgestattet waren. Im darauffolgenden Jahr wurde er zum großen Regiesseur, glaubte er zumindest. Im Geiste wurde nämlich das Fremdwort Regiesseur von ihm zerlegt in Re, womit die Vorsilbe [lat.] für „zurück, wieder, nocheinmal“ gemeint ist und Giesseur (Ʒisø:r) das er mit Angsthase übersetzte. Kurz jemand der sich immer wieder fürchtet. Und das Zeugnis war diesmal wirklich zum Erschrecken. In der Zwischenzeit wurde auch „Fat Man“ mit dem persischen Unterrichtssystem bekannt gemacht. Zuerst in der bekanntesten Teheraner Baumschule. Die Granatapfelbäume trugen reichlich Früchte, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt als er nach oben blickte. Ab da war kein Halten mehr, er graste die komplette Ernte ab und legte sich anschließend einfach nieder. Die Früchte begannen zu gären und wandelten sich in Alkohol um, damit erlebte er seine erste „Granate“. Ein Schulwechsel war unvermeidbar und ausgerechnet er kam in die Schule für Kleintiere, genauer gesagt in die Hamsterklasse. Und wirklich die Lehrer attestierten ihm ein zutraulicher Schüler zu sein. Einziges Manko war das in der Klasse aufgestellte Hamsterrad, er saß einfach nur auf dessen unterer Rundung und rührte sich nicht. Da half kein noch so beherzter „Radschlag“. Ihm fehlte die alte Bildungsstätte bzw. die „Früchte der Schule“, die sollte er allerdings nie in seinem mehr Leben ernten. Er war eben doch einfach ein Vielfraß, ein so genannter „Friseur“.

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